Fragen und Antworten zum Klimaschutz

Das Klimaktionsbündnis „Kassel muss handeln“ hat uns Fragen zu unserem Programm vorgelegt. Hier sind die Antworten:

1. Welchen Stellenwert hat die Klimapolitik in Kassel für Ihre Partei? 
Sie steht an erster Stelle. Unsere Erde verträgt keine weitere Generation, die so mit ihr umspringt, wie wir dies derzeit tun. Die Bedrohung der Menschheit durch die Klimakrise ist viel größer als die Bedrohung durch Corona. Gegen den Klimawandel wird es keinen Impfstoff geben.

2. Werden Sie zusätzliche Strukturen (Klima-Arbeitskreis, Weiterbildungen, Veranstaltungen) schaffen, um als Partei eigene politische Antworten auf die Bedrohung der Klimakrise zu finden?
Ja

3. Wie bewerten Sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Erderhitzung (UN-Weltklimarat/IPCC, ScientistsForFuture, Klimarat der Bundesregierung)? Planen Sie sich in Ihren Entscheidungen an der Wissenschaft ausrichten?
Die Erkenntnisse sind eindeutig und erschreckend zugleich. Wir müssen dringend umkehren und eine konsequente Politik zum Schutz des Klimas betreiben – auch lokal. Deshalb kandidieren wir.

4. Wie sehen Sie die gegenwärtige Stimmung in der Bevölkerung zu diesem Thema? Wie wird diese sich Ihrer Ansicht nach entwickeln und wie wird das Ihre Politik beeinflussen?
Derzeit wird der Klimaschutz durch die Corona-Krise überlagert. Ich gehe davon aus, dass mit dem beginnenden Frühling auch die Infektionszahlen deutlich zurückgehen und die Menschen wieder offener werden für andere Themen. Es ist wichtig, den Klimaschutz spätestens dann in das Zentrum des Interesses zu rücken. In unserer Politik hat der Klimaschutz erste Priorität.

5. Inwiefern ist Ihnen bewusst, dass die Klimakrise die Zivilisation in ihrer jetzigen Form, den bisher erreichten kulturellen und materiellen Stand der Menschheit sowie die Existenz aller bestehenden Ökosysteme grundlegend bedroht?
Die Klimakrise ist die Bedrohung der Menschheit schlechthin.

6. Erfordert Klimaschutz als globales Thema eine andere Politik in Zusammenarbeit mit den am stärksten betroffenen Ländern des globalen Südens? Inwiefern hat das Einfluss auf Ihre politische Arbeit?
Ja. Bereits der Wohlstand der Länder des globalen Nordens beruht ganz wesentlich auf der Ausbeutung der Länder des globalen Südens. Jetzt tritt hinzu, dass unsere Lebensweise im globalen Norden zu einer Klimakrise führt, die zunächst die Länder des globalen Südens massiv bedroht. Auf diese Zusammenhänge ist immer wieder hinzuweisen. Wir tun es.

7. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass notwendige drastische Maßnahmen zum Klimaschutz sozial verträglich gestaltet werden?
Die seit Jahrzehnten andauernde Umverteilung von unten noch oben muss beendet und umgekehrt werden. Die Schere zwischen arm und reich in Deutschland und weltweit klafft immer weiter auseinander. Beendet man die Politik zu Gunsten der Reichen durch Einführung einer Vermögensteuer oder Erhöhung des Spitzensteuersatzes ist genug Geld für eine sozial verträgliche Ausgestaltung der Klimaschutzpolitik vorhanden.

8. Fühlen Sie sich gegenüber Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Fridays for Future und ähnliche Bewegungen tragen und um ihre Zukunft bangen, persönlich verantwortlich? Was sagen Sie ihnen?
Ja. Wach gerüttelt hat mich vor einigen Jahren die Nachricht, dass in Deutschland die Zahl der Insekten um 3/4 (!) zurück gegangen ist. In der Folge bin ich zum Bioland-Imker geworden und nehme auch dadurch die Natur und ihre Regeln und Zusammenhänge völlig anders wahr. Ich will, dass meine Kinder und Enkel in einer intakten Umwelt aufwachsen und leben können. Dazu ist es erforderlich, dass wir aufhören, die Grundlage unseres Lebens systematisch zu zerstören. Hierzu will ich meinen Beitrag leisten.

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